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Aktuelle Forschungen zur Wohnraumlüftung bestätigen die hohe Effizienz dezentraler Push-Pull-Lüftungsaggregate
Lange Zeit galten zentrale Lüftungssysteme als das Optimum im Bereich Wohnraumlüftung, während dezentral arbeitende Aggregate oft nur als Notlösung für Bestandsbauten galten. Doch aktuelle wissenschaftliche Forschungen relativieren dieses antiquierte Bild und bestätigen die hohe Effizienz der dezentralen Wohnraumlüftung, die nach dem Push-Pull-Prinzip (Pendellüftung) arbeitet. Auf die Beliebtheit dieser Systeme deutet auch der steigende Absatz von dezentralen Lüftungsaggregaten hin, der sich in den letzten fünf Jahren mehr als verdoppelt hat. Doch wie unterscheiden sich zentrale und dezentrale Lüftungsanlagen im Einzelnen, wie sehen die Forschungsergebnisse zur Wohnraumlüftung genau aus und welche Konsequenzen sollten Interessenten, die den Kauf einer Lüftungsanlage erwägen, daraus ziehen? Wir von Raumluft-Shop haben uns mit diesen Fragen beschäftigt und stellen Ihnen im Folgenden die Antworten auf diese Fragestellungen bereit.
Der Unterschied zwischen einer zentralen und dezentralen Lüftungsanlage für die Wohnraumlüftung
Bei der zentralen Wohnraumlüftung durchzieht ein System von Lüftungskanälen das Haus oder die Wohnung. Dieses Luftkanalsystem befindet sich meistens im Decken- oder Fußbodenbereich und soll garantieren, dass auch bei dichten Wänden und Fenstern alle Räume gleichmäßig mit frischer Luft versorgt werden können. Eine dezentrale Wohnraumlüftung sorgt hingegen nur in dem Raum für einen Luftaustausch, in dem sie installiert ist. Am häufigsten arbeiten diese Anlagen als Pendellüftung nach dem Push-Pull-System. Die Bezeichnungen erklären sich durch die Tatsache, dass dezentrale Lüftungsanlagen in sich laufend abwechselnden Zyklen zunächst verbrauchte Raumluft nach außen ventilieren („Push“) und anschließend durch die gleiche Rohrleitung frische Außenluft nach innen leiten („Pull“). Das ähnelt einem Pendel, der abwechselnd in die eine und dann wieder in die andere Richtung schwingt. Eine dezentrale Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung ist darüber hinaus noch in Lage über einen integrierten Wärmetauscher bzw. einen keramischen Wärmeakku der warmen Raumluft einen Großteil der darin enthaltenen Wärmeenergie zu entziehen und damit später die nach innen gesaugte kalte Außenluft aufzuheizen.
Nun sorgt zwar eine zentrale Lüftungsanlage für einen fast perfekten Luftaustausch, ist aber gleichzeitig auch mit einem beträchtlichen Installationsaufwand verbunden. Das sorgt unweigerlich auch für höhere Kosten beim Einbau, der zudem fast nur in Neubauten möglich ist. Bei dezentralen Lüftungsaggregaten ist der Aufwand im Vergleich dazu sehr viel geringer – eine Wandbohrung sowie der schnelle Einbau und Anschluss des Aggregats genügen. Allerdings spotten einige Verfechter der zentralen Lüftungssysteme, dass es sich bei dezentralen Wohnraumlüftungen lediglich um „Kurzschlusslüftungen“ handele. Als Begründung führen sie vor allem an, dass eben nicht nur die verbrauchte Raumluft, sondern in hohem Maße auch die kurz zuvor nach innen geleitete Frischluft bei den nächsten Zyklen nach außen ventiliert würde.
So effizient ist eine nach dem Push-Pull-Prinzip arbeitende dezentrale Wohnraumlüftung wirklich
Aktuelle Forschungen zeigen jedoch, dass die skizzierten Einwände gegen dezentrale Lüftungsaggregate haltlos sind. Das belegt unter anderem Alexander Merzkirch in seiner Dissertation „Energieeffizienz, Nutzerkomfort und Kostenanalyse von Lüftungsanlagen in Wohngebäuden: Feldtests von neuen Anlagen und Vorstellung bedarfsgeführter Prototypen“, die im Jahr 2015 auch in Buchform beim Shaker Verlag erschien. Darin untersucht der Wissenschaftler unter anderem die Lüftungseffizienz – also die Wirksamkeit der Lüftung bei einem fix vorgegebenen Volumenstrom – dezentraler Lüftungsanlagen die nach dem Push-Pull-Prinzip arbeiten. Idealerweise sollte der Anteil von frisch zugeführter und im Raum bereits vorhandener Luft gleich sein, sodass sich ein idealer Musterwert von 0,5 ergibt. Hierbei ist gewährleistet, dass die Raumluft einerseits ausreichend Sauerstoff enthält, andererseits aber auch keine ungemütliche Zugluft entsteht oder dass die Innentemperaturen zu sehr schwanken. Im Test von Dr. Merzkirch erreichen die nach dem Push-Pull-Prinzip arbeitenden dezentralen Lüftungsanlagen hervorragende Werte von 0,45 bei der Lüftungseffizienz. Damit sind sie also nur marginal vom Optimalwert entfernt.
Diese positiven Resultate bestätigen auch die Tests, die Prof. Dr.-Ing. Dirk Müller mit seinem Team an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen im Rahmen des Forschungsprojekts „Energetische Bewertung dezentraler Einrichtungen für die kontrollierte Wohnraumlüftung mit alternierender Betriebsweise“ durchgeführt hat. Auf Basis von komplexen Strömungssimulationen zeigen die Wissenschaftler, dass bei dezentralen Lüftungsanlagen sowohl die Luftqualität als auch die Luftdurchmischung vollauf überzeugen können. Dadurch ergibt sich hier eine effektive Mischlüftung, die für eine gute Verdünnung der Konzentration von etwaigen Schadstoffen und Kohlendioxid sorgt. Zudem kommt die Forschungsgruppe der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen bei ihren Untersuchungen zu dem Ergebnis, dass die Positionierung bei dezentralen Lüftungsanlagen mit Push-Pull-Funktionsweise nur einen relativ geringen Einfluss auf die Effizienz der Wohnraumlüftung hat. Wer sich für eine dezentrale Lüftungsanlage entscheidet, hat die Wahl zwischen verschiedenen Modellen. So können Sie zum Beispiel eine dezentrale Lüftungsanlage mit Fernbedienung, Feuchtigkeitssensor, Wandschalter und mehr erwerben.
Was bedeuten die Forschungsergebnisse für Interessenten, die den Kauf einer Wohnraumlüftung planen?
Die kombinierten Resultate der Studie „Energieeffizienz, Nutzerkomfort und Kostenanalyse von Lüftungsanlagen in Wohngebäuden: Feldtests von neuen Anlagen und Vorstellung bedarfsgeführter Prototypen“ sowie des Forschungsprojekts „Forschungsprojekts „Energetische Bewertung dezentraler Einrichtungen für die kontrollierte Wohnraumlüftung mit alternierender Betriebsweise“ zeigen eindrucksvoll, dass eine dezentrale Wohnraumlüftung, die nach dem Push-Pull-Prinzip arbeitet, keine Notlösungen ist. Vielmehr zeichnen sich diese Aggregate durch eine sehr hohe Lüftungseffizienz aus und sorgen während des Betriebs für eine gute Durchmischung der Luft.
Die Befürchtung, dass dezentrale Aggregate nur für eine wenig hilfreiche „Kurzschlusslüftung“ sorgen, lässt sich auf Basis der aktuellen Forschungsergebnisse somit eindeutig widerlegen. Hinsichtlich der Positionierung der Aggregate bestehen bei einer dezentralen Wohnraumlüftung offensichtlich große Freiheitsgrade. Dadurch lassen sich dezentrale Lüftungssysteme flexibel einsetzen und sind sowohl in Neu- als auch in Bestandsbauten eine hervorragende und günstige Wahl. Das gilt umso mehr, wenn es sich um eine innovative dezentrale Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung handelt. Denn hier sorgt ein integrierter Wärmetauscher bzw. keramischer Regenerator dafür, dass sich ein großer Teil der Wärmeenergie – oft mit Effizienzgraden von über 90 Prozent – mehrfach nutzen lässt. Davon profitieren nicht nur die Besitzer solcher Anlagen durch niedrigere Heizkosten, sondern auch die Umwelt und die Allgemeinheit, weil weniger fossile Brennstoffe nötig sind.
Quellen:
- Interessengemeinschaft dezentrale Wohnraumlüftung (www.igdwl.com)
- Merzkirch, Alexander. "Energieeffizienz, Nutzerkomfort und Kostenanalyse von Lüftungsanlagen in Wohngebäuden: Feldtests von neuen Anlagen und Vorstellung bedarfsgeführter Prototypen." Shaker Verlag, 2015.
- Müller, Dirk. „Energetische Bewertung dezentraler Einrichtungen für die kontrollierte Wohnraumlüftung mit alternierender Betriebsweise (EwWalt).“ Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen. (LINK: http://www.ebc.eonerc.rwth-aachen.de/cms/E-ON-ERC-EBC/Forschung/Forschungsprojekte2/Copy-of-EwWalt/~mqof/EwWalt/