So unterscheidet sich eine Infrarotheizung von anderen Heizsystemen

In der Regel nutzt ein moderner Haushalt fossile Brennstoffe für eine Heizung. Dazu gehören Gas, Öl oder Kohle, aber auch Strom. Schaltet man den Heizkörper an, erwärmt sich zuerst die Luft, die dann auch auf den Menschen ausstrahlt. So entsteht eine regelmäßige Luftzirkulation im Raum, denn die warme Luft steigt nach oben, die kalte Luft sinkt auf den Boden. Konventionelle Heizsysteme haben dadurch den Nachteil, sehr viel Energie zu verlieren. Außerdem wird leicht Staub aufgewirbelt, die Luft im Raum wird trocken, und auch Schimmelbildung ist nicht selten. Insgesamt entsteht bei diesen sogenannten Konvektionsheizungen schnell ein unangenehmes Klima im Raum.

Ganz anders verhält es sich dagegen bei einer Infrarotheizung. Sie heizt mit Strahlungswärme, die eine gewisse Ähnlichkeit mit der Sonnenwärme hat. Wände, Möbel oder Personen werden dadurch unmittelbar gewärmt. Böden und Wände nehmen die Wärme an und geben sie in den Raum ab. Bis zu einer Entfernung von rund drei Metern ist die Wärme direkt zu spüren. So entsteht ein angenehmes Gefühl, man fühlt sich ein wenig an einen Kamin erinnert. Die Infrarotstrahlung erwärmt die Haut bis in die Tiefe, deshalb ist es problemlos möglich, die gewünschte Temperatur im Raum um rund drei Grad niedriger einzustellen.

Eine mit Infrarot betriebene Heizung ist auch für Allergiker und besonders für Menschen mit Atemwegsproblemen zu empfehlen. Während bei einem herkömmlichen Heizsystem eine Zirkulation der Luft entsteht, durch die kleinste Staubteilchen aufgewirbelt werden, passiert dies bei einem Infrarotsystem nicht. 

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Was man noch zu Infrarotsystemen wissen sollte

Je nach Material kann sich die vordere Seite eines Heizelements auf eine Temperatur zwischen 85 und 100 Grad erwärmen. Handelt es sich um pulverbeschichteten Stahl, ist der Emissionsgrad besonders hoch, und das Heizgerät wird sehr zügig warm. Auch die Strahlungswirkung ist dann äußerst effizient. Wer sich für eine Heizung aus Naturstein entscheidet, muss wissen, dass das Aufheizen sehr lange dauert. Dafür wird die Wärme über einen langen Zeitraum gespeichert, so dass es möglich ist, entsprechend lange nachzuheizen. Da die Unterschiede der jeweiligen Oberfläche recht groß sind, lohnt es sich, vor dem Kauf eine Beratung durch einen Fachmann in Anspruch zu nehmen.

Infrarotbetriebene Heizungen eignen sich sehr gut als Dekorationselement an einer Wand oder an der Decke. Das Design ist modern und ansprechend, die Heizung gleicht eher einem hübschen Einrichtungsgegenstand als einer Heizung. Ein Paneel kann zum Beispiel direkt mit einer Steckdose verbunden werden, alternativ ist ein Anschluss an eine Stromleitung möglich. Die Strahlungswärme ist mit einem herkömmlichen Thermometer kaum zu erfassen. Bei einer Temperatur von 19 Grad im Raum ist die Wärme in der direkten Umgebung der Heizung um zwei bis drei Grad höher. Der Körper empfindet die Temperatur als angenehm, weil die Strahlen bis in die Tiefe der Haut eindringen und nicht nur oberflächlich Wärme spenden.

Hinter modernen Heizelementen steckt eine ausgeklügelte Technik

Die Wirkung einer Infrarotheizung lässt sich gut mit einer Sonne vergleichen. Sie ist übrigens der wichtigste und leistungsstärkste Erzeuger der begehrten Strahlen. Der wärmende Effekt der Heizgeräte entsteht durch C-Strahlen. Wie das Mehr sich durch die Infrarotstrahlen der Sonne erwärmt, heizt sich ein Raum auf durch die langwelligen Strahlen der Heizung. Nur durch die Luft wäre es nicht möglich, das Wasser auf eine angenehme Temperatur aufzuheizen. Die Sonne erwärmt also die Umgebung, und eine infrarotgetriebene Heizung funktioniert sehr ähnlich.

Infrarotbestrahlung ist für den Menschen nicht gefährlich

Die Sonne trägt maßgeblich dazu bei, dass menschliches Leben auf unserem Planeten überhaupt möglich ist. Die Infrarotstrahlung, die von einem Heizpaneel abgegeben wird, entspricht der Strahlung der Sonne. Der Körper empfindet sie als angenehm, und sie wirkt sich positiv auf das Immunsystem aus. Obwohl die Oberflächentemperatur bei rund 95 Grad liegt, besteht bei einer Berührung mit der Haut nicht die Gefahr einer Verbrennung. Hinzu kommt, dass das Paneel durch Sensoren vor einer Überhitzung geschützt sind. Ein hochwertiges Paneel trägt ein TÜV-Zertifikat und zeichnet sich dadurch durch eine hohe Qualität aus.
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So berechnet man die richtige Wattzahl

Am besten lässt man sich vor der Installation einer neuen Heizung von einem erfahrenen Energieberater ausführlich betreuen. Er erstellt eine Wärmebedarfsberechnung für die Immobilie und berücksichtigt dabei unter anderem die Größe der Räume, die Größe und die Anzahl der Fenster sowie das Material der Mauern. Natürlich handelt es sich hierbei lediglich um eine grobe Kalkulation, denn das individuelle Lüftungs- und Heizverhalten hat einen gewissen Einfluss auf die nötige Wattzahl. Außerdem haben natürlich auch die Außentemperaturen Einfluss auf die benötigte Wärme, und sie wird in jedem Winter ein wenig unterschiedlich sein.

Im täglichen Heizbetrieb geht man mit einer infrarotbetriebenen Heizung übrigens ähnlich um wie mit einer herkömmlichen Heizungsanlage. Es lohnt sich zum Beispiel nicht, das Gerät morgens vollständig auszuschalten, denn in diesem Fall würde der Raum zu sehr auskühlen. Das erneute Aufheizen auf eine angenehme Raumtemperatur kostet in diesem Fall mehr Energie als das kontinuierliche Heizen mit unveränderter Temperatur bei gelegentlichem Stoßlüften. Außerdem sollte die Raumtemperatur immer an das Nutzungsverhalten angepasst werden. Das bedeutet zum Beispiel, dass es im Schlafzimmer problemlos etwas kühler sein darf als in allen anderen Zimmern.