Luftfeuchtigkeit messen

06.05.2019

Luftfeuchtigkeit messen: Gründe und Tipps für eine Messung

In unserer modernen Welt wird so ziemlich alles ge- und vermessen – mitunter sogar, wie viele Schritte eine Person, die mehr für ihre Fitness tun möchte, an einem Tag zurückgelegt. Es gibt durchaus gute Gründe dafür, der Messung individueller Lebensparameter skeptisch gegenüber zu stehen. Aber selbst, wenn Sie dieses tun, sollten Sie nicht dem Trugschluss erliegen, dass der Vorsatz, die Luftfeuchtigkeit im eigenen Heim zu messen, übertrieben wäre. Ganz im Gegenteil: Das Messen der Luftfeuchtigkeit kann enorm wichtig und aufschlussreich sein. Warum dies so ist, erfahren Sie in diesem Beitrag. Außerdem beleuchten wir ein paar Faktoren, die berücksichtigt werden sollten, wenn Sie die Luftfeuchtigkeit richtig messen und die entsprechenden Werte interpretieren möchten.

Luftfeuchtigkeit messen – warum?

Es gibt mindestens zwei gute Gründe, die dafürsprechen, die Luftfeuchtigkeit in allen Räumen eines Gebäudes zu messen. Der erste bezieht sich darauf, dass durch einen guten Überblick über die entsprechenden Werte im Idealfall schneller erkannt werden kann, ob sich Schimmel bilden könnte. Wer dann rechtzeitig gegensteuert, kann möglicherweise gesundheitliche Beeinträchtigungen und Gebäudeschäden verhindern. Der zweite Grund bezieht sich eher auf die Frage, warum es überhaupt eine Messung sein muss und man sich nicht auf das subjektive Empfinden verlassen sollte. Hier ist anzuführen, dass in manchen Räumen die Luftfeuchtigkeit manchmal sogar relativ unbemerkt schnell ansteigt.

Schimmel an feuchter Wand

Dies ist etwa der Fall in Schlafräumen, in denen schlafende Personen für sie selbst unbemerkt über Nacht viel Feuchtigkeit produzieren. Und das fällt dann, wenn überhaupt, häufig erst morgens auf, wenn die Raumluft im Schlafzimmer stickig und feucht ist. In anderen Räumen ist eine Zunahme der Luftfeuchtigkeit mitunter offensichtlicher – etwa im Bad, das nach einer angenehmen heißen Dusche eines Bewohners manchmal sogar schier im Nebel zu versinken droht. So oder so ist das Vorhaben, die Luftfeuchtigkeit zu messen, allerdings aussagekräftiger, als diese bloß grob einzuschätzen.

Luftfeuchtigkeit messen – Räume und Temperatur beachten

Alleine mit dem Messen der Luftfeuchtigkeit ist es selbstverständlich noch nicht getan, wenn man negative Folgen einer zu niedrigen oder zu hohen Feuchtigkeit ausschließen möchte. Die gemessenen Werte müssen selbstverständlich auch noch interpretiert werden. Hier ist es wichtig zu beachten, dass die Zielwerte sich je nach Raum und Raumtemperatur durchaus unterscheiden könnten. In einem Wohnzimmer sollte dann zum Beispiel bei einer Raumtemperatur von 20 Grad eine Luftfeuchtigkeit von nicht deutlich mehr als 50 Prozent angestrebt werden – so eine gängige Aussage, die man häufig hört.

Allerdings scheint es wahrscheinlich, dass auch andere Faktoren beeinflussen, ob nicht ein noch geringerer Luftfeuchtigkeitswert je nach Fall geeigneter wäre. Zu denken wäre hier etwa an Faktoren wie die Außentemperatur und an die Art der Dämmung des Hauses. Daher sind Faustregeln, die beschreiben sollen, was die optimale Luftfeuchtigkeit für jedes Haus und jede Jahreszeit ist, zumindest mit etwas Vorsicht zu genießen. Besser ist es, möglichst viele individuelle Faktoren bei dem Vorhaben, die Luftfeuchtigkeit zu messen und die entsprechenden Werte zu interpretieren, zu berücksichtigen.

Luftfeuchtigkeit messen – Equipment und Beispiele für Messungsgrundregeln

Einen praktikablen Einstieg in das Messen der Luftfeuchtigkeit bieten Hygrometer, die für den Einsatz durch Laien konzipiert sind. Sie sind in der Regel nicht allzu kostspielig, dafür aber leicht zu bedienen. Verfügbar sind sie unter anderem als digitale und mechanische Geräte, wobei Letztere mitunter vor einer ersten Verwendung und in regelmäßigen Abständen immer wieder richtig eingestellt werden müssen.

Luftfeuchtigkeit Messgerät

Zudem ist zu beachten, das Hygrometer nicht einfach irgendwo im Raum aufzustellen, wenn die gemessenen Ergebnisse möglichst aussagekräftig sein sollen. Insbesondere die Nähe zur Heizung und zu einem Fenster ist neben weiteren Optionen eher nicht zu empfehlen, da an diesen Plätzen eine Verfälschung der Messung wahrscheinlicher wird.

Und was geschieht, wenn in einem oder gar in mehreren Räumen stetig eine zu hohe Luftfeuchtigkeit zu messen ist? In diesem Fall muss man sich auf die Suche nach den Ursachen begeben, die sehr unterschiedlicher Art sein könnten. Mitunter muss einfach das Lüftungsverhalten verändert werden, manchmal sind aber zum Beispiel auch Gebäudemängel, deren Beseitigung aufwendig sein kann, schuld an der zu hohen Feuchtigkeit in den Räumen.