Heizungsarten

07.10.2021

Die unterschiedlichen Möglichkeiten zu heizen

Der Markt an Heizungsarten zeigt sich vielfältig und neben konventionellen Heizmethoden mit den fossilen Brennstoffen Gas oder Öl, werden zunehmend umweltfreundliche Alternativen, wie Wärmepumpen, Solarthermie und Elektroheizungen, immer beliebter. Die verschiedenen Heizungsarten unterscheiden sich aber nicht nur in Hinblick auf ihre Brennstoffe, sondern auch in Sachen Effizienz, Anschaffungskosten und natürlicherweise der Funktionsweise. Zudem erfüllen Sie beim Verbraucher unterschiedliche Ansprüche. So stellen sich manche Heizungsarten in Anbetracht ihres Zwecks vergleichsweise sinnvoller als andere dar. Nachfolgend haben wir die gängigsten Heizungsarten übersichtlich zusammengestellt

Die verschiedenen Heizungsarten im Überblick

Bei den Heizungsarten kann man grundsätzlich Heizungen unterscheiden, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden und solche, die mit erneuerbaren Energien Wärme erzeugen. Zu den erstgenannten gehören Heizöl, Erdgas und Holz sowie Strom. Wohingegen zu den erneuerbaren Energiequellen die Erdwärme und die Sonnenkraft gehören.

GASHEIZUNG

Bis heute zählt die Gasheizung zu den beliebtesten Heizungsarten und ist in deutschen Haushalten am häufigsten zu finden. Zur Wärmeerzeugung wird Gas verbrannt. Gasheizungen sind kompakt und benötigen wenig Platz. Seit der Energieeinsparverordnung von 2014 müssen Brennwertkessel genutzt werden. Mit der Brennwerttechnik wird die Effizienz erhöht. Gleichzeitig kann sie beispielsweise mit Solarenergie kombiniert werden. Kommt dabei noch Biogas zum Einsatz, ist eine ideale umweltfreundliche Voraussetzung fürs Heizen geschaffen.

Anschaffungskosten: 5.000 Euro bis 12.000 Euro

ÖLHEIZUNG

Die Ölheizung ist knapp nach der Gasheizung eine weitere, beliebte Heizungsart. Hierbei wird die Wärme durch die Verbrennung von Heizöl erzeugt. Die Ölvorräte werden in einem entsprechenden Tank direkt am Einsatzort gelagert. Daher muss bei der Wahl einer Ölheizung ausreichend Platz vorhanden sein. Den Öllieferanten kann man dabei selbst frei wählen. Auch wenn eine Ölheizung mit einem Brennwertkessel ausgestattet ist – im Vergleich zu anderen schneidet diese Heizungsart deutlich schlechter in Sachen Ökobilanz ab. Zudem kommt eine Ölheizung mit einem erhöhten Wartungsbedarf daher. Vorteil ist jedoch, dass man für sie keine speziellen Rohrleitungssysteme benötigt.

Anschaffungskosten: 6.000 Euro bis 14.000 Euro

HOLZ- UND PELLETHEIZUNG

Holzheizungen werden mit der Verbrennung des nachwachsenden Rohstoffs betrieben. Für den Betrieb dieser Heizungsart muss der Raum entsprechend feuerfest sein und es bedarf eines Lagerplatzes für das Feuerholz. Moderne Holzpelletheizungen werden automatisch mit Pellets befüllt.

Anschaffungskosten: 19.000 Euro bis 25.000 Euro

WÄRMEPUMPE

Die Wärmepumpe zählt zu den regenerativen Heizungsarten und macht sich für die Erwärmung die Umgebungsenergie aus dem Boden oder der Luft zunutze. Die aufgenommene Energie lässt ein Kältemittel verdampfen, wodurch Druck erzeugt wird, der wiederum den Dampf kondensiert und Wärme erzeugt. Diese wird dann den Heizkörpern übergeben. Danach sinken Druck und Temperatur wieder ab und der Kreislauf beginnt von vorne. Voraussetzung für den Betrieb einer Wärmepumpe ist Strom. Zudem benötigt man für Sole-Wasser-Wärmepumpen Erdwärmekollektoren. Diese benötigen Platz und verursachen zusätzliche Kosten. Für Grundwasserwärmepumpen sind Bohrungen und der Einbau von Brunnenanlagen nötig.

Anschaffungskosten: 7.000 Euro bis über 20.000 Euro

SOLARHEIZUNG

Bei einer Heizung, die mit der Kraft der Sonne betrieben wird, verwandelt die Solaranlage die aufgenommene Energie der Strahlen entweder in Heizwärme oder für die Warmwasseraufbereitung um. Die Sonnenkollektoren, die als Medium fungieren, finden üblicherweise auf dem Dach Platz. Da diese Heizungsart abhängig von den Sonnenstunden ist, erfolgt in den meisten Fällen eine Kombination mit anderen Heizungsarten. Bisher besteht noch keine Möglichkeit überschüssige Energie für die Wintermonate zu nutzen. Dennoch punktet die reine Solarthermie mit 0 % Emissionsausstoß und Feinstaubbelastung.

Anschaffungskosten: 5.000 Euro und 14.000 Euro

ELEKTROHEIZUNG

Elektroheizungen gewinnen ihren Brennstoff aus Strom und werden im Haushalt einfach und unkompliziert an die Steckdose gehängt. Infrarotheizungen geben beispielsweise die erzeugte Wärme angesichts ihrer modernen Heizelemente nicht an die Luft ab, sondern wirken wie Sonnenstrahlen direkt auf Gegenstände und Personen. Boden und Wände speichern diese und geben sie nach und nach an den Raum ab. Mit intelligenten Thermostaten lassen sich Elektroheizungen gut regulieren und bieten für die Nutzung von Ökostrom bei dieser Heizungsart eine nachhaltige Lösung.

Anschaffungskosten: 100 Euro und 500 Euro pro Heizkörper

EIN BLOCKHEIZKRAFTWERK (BHKW)

Ein Mini-Blockheizkraftwerk und Mikro-/ Nano-Blockheizkraftwerk ist immer dann eine gute Heizungsart, wenn der Energiebedarf generell sehr hoch ist oder mehrere Parteien von einer Heizmöglichkeit profitieren wollen. Hierbei wird sowohl Strom als auch Wärmeenergie erzeugt. Die kleinen Kraftwerke lassen sich im Keller von Ein- oder Mehrfamilienhäusern platzieren.

Anschaffungskosten: 10.000 Euro bis über 20.000 Euro

HYBRIDHEIZUNGEN

Bei den Hybridheizungen werden die verschiedenen Heizungsarten miteinander kombiniert. So lassen sich unter anderem Gasheizungen mit Solarthermie oder Wärmepumpen verbinden. Oder man entlastet das Heizsystem mit dem Einsatz von Infrarotheizungen. Vor allem in selten genutzten Räumen wie dem Schlafzimmer, kleinen Räumen wie dem Badezimmer oder Ferienwohnungen ist das eine sinnvolle Alternative. Wie sich Hybridmodelle auf die Anschaffungskosten auswirken, sollte im Vorfeld gut geplant werden. Ein Energieberater kann bei der Auswahl der verschiedenen Heizungsarten helfen, um die richtige Entscheidung zu treffen.