Umweltfreundliche Heizung

07.10.2021

Umweltschonend heizen

Laut einer Studie heizen die meisten Haushalte in Deutschland mit einer Öl- und Gas-Brennwertheizung, welche die fossilen Brennstoffe zumindest effizienter nutzt als Niedertemperaturkessel, die sich mittlerweile nur noch auf einen Anteil von 10 % belaufen.1 Dennoch verursachen konventionelle Heizsysteme einen hohen Emissionsausstoß und belasten die Umwelt. So zeigt sich, dass Heizungen in Gebäuden die meiste Energie verbrauchen und ⁠ CO₂ produzieren⁠.

Obwohl Ökostrom und umweltfreundliche Heizungen an Bedeutung und Aufmerksamkeit gewinnen, zeigt sich der Wechsel noch Verhalten. Dabei lohnt es sich einen Blick auf die Methode des umweltfreundlichen Heizens zu werfen. Die Ergebnisse eines Forschungsberichts belegen, dass klimafreundliche Heiztechniken die Treibhausgasemissionen um bis zu 95 % senken können.2 Neue Technologien bieten eine breite Palette an sinnvollen Alternativen, die nicht nur der Umwelt zugutekommen, sondern auch den Geldbeutel schonen. Welche umweltfreundlichen Heizungen gibt es und für welche Lösung sollte man sich entscheiden?

Welche Vorteile hat umweltfreundliches Heizen?

Umweltfreundliche Heizungen belasten die Umwelt mit Schadstoffen kaum, schonen die endlichen Ressourcen Gas sowie Öl und verringern die Feinstaubbelastung in Wohnräumen. Zur Bewertung einer klimafreundlichen Heizung spielen in erster Linie CO2- und Feinstaubausstoß eine entscheidende Rolle. Erneuerbare Energie weisen hierbei die geringste Belastung auf und kommen als unendliche Ressourcen daher. Fossile Energieträger sind hingegen endlich und werden zusehends knapper, was sich an den kontinuierlich kletternden Energiepreisen bemerkbar macht. Zudem werden Rohstoffe bei umweltschonenden Heizmöglichkeiten effizient eingesetzt.

Umweltfreundliche Heizungssysteme sind eventuell mit höheren Investitionskosten verbunden, zeigen sich aber auf lange Sicht deutlich kostengünstiger. Der technologische Fortschritt sowie attraktive Fördermittel machen Solaranlagen, Wärmepumpen und Elektroheizungen immer interessanter.

Solaranlagen für umweltschonendes Heizen

Solarthermie gewinnt ihre Energie aus der Sonnenkraft. Die Strahlungsenergie wird über Kollektoren gesammelt und anschließend dem Heizsystem zur Nutzung zur Verfügung gestellt. Zum Einsatz kommt dabei eine Flüssigkeit, meist eine Mischung aus Glykol und Wasser, die die Wärme speichert. Eine Umwälzpumpe stellt den Transport der Wärmeenergie sicher. Die CO2-Emissionen sowie der Feinstaubausstoß gehen bei der solarthermischen Heizung gegen null.

Wärmepumpe als umweltfreundliche Heizmethode

Wärmepumpen nutzen Luft, Grundwasser oder Erde als Quelle für die Erwärmung von Gebäuden. Diese werden mit einem Kältemittel betrieben und über einen Kompressor verdichtet. Das Kältemittel hat eine Temperatur von -5 °C bis -10 °C und wird durch die Energieträger erwärmt und zum Verdampfen gebracht. Durch die Verdichtung steigt die Temperatur, die anschließend an das Heizsystem überführt wird. Anschließend nimmt der Druck wieder ab, die Temperatur sinkt und der Kreislauf beginnt von vorne. Bei den Wärmepumpen gibt es Luft-/ Wasser-Wärmepumpen, Sole-/ Wasser-Wärmepumpen und Wasser-/ Wasser-Wärmepumpe für die umweltfreundliche Heizung. Die CO2-Emissionen sowie der Feinstaubausstoß sind gering. Jedoch kommt bei der Wärmepumpe Strom zum Einsatz. Wer diese Option des umweltschonenden Heizens nutzen will, sollte zum Beispiel auf grünen Strom setzen. Zudem sind Wärmepumpen nur für sanierte Häuser geeignet, da sonst der Stromverbrauch deutlich zu hoch ist.

Elektroheizungen und Infrarotheizungen als umweltfreundliche Heizsysteme

Elektroheizungen wie Infrarotsysteme sind eine schnelle und kostengünstige Lösung für umweltverträgliches Heizen. Sie erzeugen mittels Strom Strahlungswärme, die mit der Sonnenwärme vergleichbar ist. Diese wird direkt an den Raum abgegeben und sorgt somit gleichzeitig für ein angenehmes Raumklima. Böden, Wände und sogar Möbel speichern die produzierte Wärme und geben diese über viele Stunden an die Umgebung ab. Zusammen mit dem Betrieb in Form von Ökostrom ist die Umweltbelastung minimal. Ideal geeignet sind die sogenannten IR-Heizungen in gedämmten Gebäuden als zusätzliche Wärmequelle bei Fußbodenheizungen, in Räumen wie Bad und Schlafzimmer sowie in kleineren Räumlichkeiten.

Jeder, der auf umweltfreundliche Heizungen setzen möchte, sollte im Vorfeld mit einem Energieberater sprechen und sich von diesem fachkundig beraten lassen. Es gibt einiges beim Umstieg oder bei der Wahl in einem Neubau zum Thema umweltfreundliches Heizen zu beachten. Viele Faktoren beeinflussen die Leistung und die Effizienz. Das wiederum wirkt sich auf die tatsächliche Umweltverträglichkeit aus. Die nächsten Jahre werden in Hinblick auf alternative Lösungen sicher spannend.

1 https://www.umweltbundesamt.de/daten/private-haushalte-konsum/konsum-produkte/gruene-produkte-marktzahlen/marktdaten-bereich-wohnen#heizsysteme

2 https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/energiesparen/energiesparende-gebaeude#studien